Pferdehaltung










Sozialverhalten - mehr dazu

Pferde sind Herdentiere und leben in Familienverbänden zusammen.
Eine festgelegte Rangordnung sorgt für klare Verhältnisse. Die Leitstute führt und organisiert während der Leithengst hauptsächlich schützt und überwacht. Alle weiteren Herdenmitglieder haben ihrem Charakter und ihrer Konstitution entsprechend einen bestimmten Rang.

Sie schützen sich gemeinsam vor Angreifern, Witterungseinflüssen und Insekten und profitieren von den Fähigkeiten und Erfahrungen der anderen. Sie pflegen und liebkosen sich gegenseitig, spielen miteinander und teilen sich Aufgaben, z.B. die Wache oder die Jungtiererziehung.

Sie gruppieren sich nach Sympathie zusammen, schließen Freundschaften und haben feste Beziehungen.   

Dementsprechend ausgeprägt sind ihre sozialen Bedürfnisse.
Mangelnder Sozialkontakt beeinträchtigt das Wohlbefinden und kann zu psychischen Störungen,  Fehlverhalten und allerlei Untugenden  führen,  z.B.  Unausgeglichenheit, Unzufriedenheit, Aggression (tw. sogar gegen sich selbst), Hysterie, Abstumpfung, Depressionen bis hin zur Aufgabe des Lebenswillens, Neigung zu Krankheiten, Koppen  uvm.

Pferde sind äußerst sozial und friedliebend

Kann ein Konflikt nicht über ihre Gebärdensprache (Droh- und Beschwichtigungsgestiken) gelöst werden, versuchen sie meist durch Ausweichen einen Kampf zu vermeiden.
Neben der Rangabklärung ist die Hauptursache für Auseinandersetzungen die Verletzung des Individualabstandes, der situationsbedingt sehr unterschiedlich ist. Ruhen die Pferde stehen sie meist dicht beisammen. In angespannten Situationen, beträgt der Mindestabstand  oft etliche Meter.

In domestizierter Gruppenhaltung beeinflussen die Haltungsumstände und betriebliche Abläufe die Harmonie bzw. Häufigkeit der Aggression. Speziell die Fütterungstechnik kann ein extremer Stressfaktor sein. In der angespannten Situation der Futtererwartung kommt es häufig zu aggressiven Übergriffen.

Fazit:
Um den sozialen Bedürfnissen unserer Pferde gerecht zu werden, müssen wir sie in der Gruppe halten. Voraussetzung für ein friedliches und daher verletzungsarmes Zusammensein der Gruppe sind vor allem eine festgelegte Rangordnung, stressfreie Futterverabreichung und genügend Platz zum Ausweichen.


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